Neukirchen – Seelscheid –
„Zum Frühstück essen die meisten Menschen in Deutschland Brot mit unterschiedlichem Belag“– ein Einleitungssatz aus einem Übungsblatt zu den Essgewohnheiten in Deutschland. Am Antoniuskolleg lernen derzeit 20 Jugendliche in einer neuen internationalen Vorbereitungsklasse gemeinsam.
20 syrische Schüler erfahren, wie das Leben bei uns ist
15 Jungen und fünf Mädchen erfahren hier, wie das Leben bei uns ist. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Libanon, Irak und Georgien – sie sind alles erst wenige Monate in Deutschland.
Der Träger des Gymnasiums sind die Malteser Werke. „Die Malteser sind in der Flüchtlingsarbeit aktiv“, berichtet Schulleiter Gerhard Müller. Und so schlug Patrick Hofmacher von den Maltesern vor, dass am Antoniuskolleg auch eine Klasse für diese Jugendlichen eingerichtet wird.
Die Schüler brauchen Betreuung, darum kümmert sich Sozialpädagogin Bronja Faßbender. „Diese Stelle wird von den Maltesern bezahlt“, sagt Müller.
Die grundlegenen Dinge werden vermittelt
Nadja Schäfer ist die Klassenlehrerin. Grundlegende Dinge mussten den Schülern erst einmal vermittelt werden. Dazu gehört, dass man pünktlich zum Unterricht zu erscheinen hat und auch immer seine Hausaufgaben machen muss.
„Allerdings“, so die Lehrerin, „gibt es so eine Problematik auch bei deutschen Schülern. Wenn die Jugendlichen in die Pubertät kommen, ist es oft nicht einfach.“ Man merke aber schon, dass die Jugendlichen Fortschritte machen.
Hazem kommt aus Syrien und ist schon seit sechs Monaten in Deutschland. Architekt würde er gerne einmal werden. In seiner Heimat musste er die Schule nach der zehnten Klasse wegen des Krieges verlassen. Auch Molham erging es so. Der 17-jährige Syrer möchte gerne Medizin studieren.
Wie auch die anderen Schüler der Klasse profitieren beide von dem besonderen Projekt. 25 Stunden in der Woche wird unterrichtet. Neun Stunden davon sind sie in den Regelklassen. Mitschülern kümmern sich dann als Paten um sie.
Berührung mit der Sprache Farsi
Für den Schulleiter sind die Jugendlichen eine Bereicherung. „Mit der Sprache Farsi haben wir zum Beispiel sonst wenig Berührung. Jetzt erfahren die Jugendlichen etwas über sie und ihre Grammatik im Gespräch untereinander“, sagt Müller. Auch die andere Kultur würde zum Nachdenken anregen und neue Denkansätze vermitteln.
Das Miteinander funktioniert sehr gut. Auch im Sportunterricht gibt es keine Trennung. Die Mädchen sind mit den Jungen zusammen. „Es gibt spezielle Kopftücher, die auch nicht verrutschen“, berichtet die stellvertretende Schulleiterin Barbara Altmann.