Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat den Anschluss von fünf weiteren Ländern an das Abkommen über multilateralen Steuerdatenaustausch im Rahmen der G20 und der OECD verkündet. Es sind Bahrain, Libanon, Nauru, Vanuatu und Panama, das in jüngster Zeit im Mittelpunkt der Offshore-Affäre steht.
„Nach dem Anschluss dieser Länder haben 101Rechtshoheiten in aller Welt die Verpflichtung übernommen, einen Datenaustausch im Einklang mit dem von der OECD und der G20 ausgearbeiteten einheitlichen Standard zu betreiben“, heißt es in der offiziellen Mitteilung der OECD.
Die Organisation unterstreicht ebenso, dass das System für den automatischen Datenaustausch in Steuerfragen zum September 2018 funktionieren solle. Der OECD-Generalsekretär Jose Angel Gurria wies seinerseits darauf hin, dass man in der Organisation eine „kontinuierliche Bewegung zur Aufnahme des Datenaustausches auf der Basis des von der OECD ausgearbeiteten und von der Weltgemeinschaft gebilligten einheitlichen Standards“ sehe.
Die politischen Deklarationen, zum Anschluss an den Kampf gegen Steuerhinterziehung bereit zu sein, müssten sich ihm zufolge noch in realen Aktivitäten zur Einführung der entwickelten Standards und im faktischen Austausch von finanziellen Daten äußern, auf den die Organisation im Weiteren hoffe.
„Die Handlungen müssen jetzt mehr als Worte sagen“, resümierte Gurria und forderte jene Länder, die sich der multilateralen Konvention über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen noch nicht angeschlossen haben, diesen Schritt endlich zu tun.
Wie Journalisten des Unternehmens RosBusiness Consulting (RBK) anmerken, hat die russische Regierung dieser Tage ebenfalls beschlossen, den Anschluss an diese Konvention zu beschleunigen.
Am 28. April schrieb die russische Zeitung „Kommersant“ unter Verweis auf Quellen in der Regierung, das Ministerkabinett habe den Anschluss Russlands an das Abkommen über den multilateralen Steuerdatenaustausch auf die Tagesordnung gesetzt.