Krieg, Flucht und nicht genügend Unterstützung durch reiche Länder: Rund eine Million syrische Flüchtlingskinder können vermutlich nicht zur Schule gehen. Hilfsorganisationen warnen vor einer “verlorenen Generation”.
“Diese Kinder haben ihr Zuhause verloren, ihre Freunde, ihre Schulen, ihre Angehörigen”, schreibt Kevin Watkins, Direktor des Thinktanks Overseas Development Institute (ODI). Und jetzt könnten viele von ihnen auch noch ihre weitere Schulbildung verlieren – weil das Geld fehlt.
Da es vielen Schulen im Nahen und Mittleren Osten an Geld mangelt, könnten rund eine Million syrische Flüchtlingskinder im kommenden Schuljahr nicht mehr beschult werden, so die Organisation.
In dem seit fünf Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien wurden mehr als 280.000 Menschen getötet, mehrere Millionen weitere ergriffen die Flucht. Die Vereinten Nationen sprechen allein von zweieinhalb Millionen registrierten syrischen Flüchtlingskindern.
Schulen in den Nachbarländern wie Libanon, Jordanien und Türkei, in denen die meisten Flüchtlinge stranden, sind überfordert und von internationalen Hilfen und Geldern abhängig. Im Libanon erhalten laut Human Rights Watch mehr als die Hälfte der knapp 500.000 syrischen Kinder im schulpflichtigen Alter keine formale Schulbildung – obwohl es bereits Reformen gab, wonach die völlig überlaufenen Schulen zwei Schichten pro Tag schieben dürfen.