Rund 3000 Syrer haben ihre Flüchtlingslager in der Bekaa-Ebene im Osten Libanons verlassen müssen, meldete die Nachrichtenagentur afp unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ am Dienstag.
„Etwa 3000 Menschen haben ihr Zuhause aus eigener Initiative verlassen, nachdem sie mündliche Zwangsräumungsmitteilungen bekommen hatten”, sagte der HRW-Mitarbeiter Bassam Khawaja. Insgesamt soll für 10.000 syrische Flüchtlinge das Risiko bestehen, aus ihren Camps vertrieben zu werden.
Bisher hätten weder der Staat noch die Armee deutlich gemacht, wohin sich die vertriebenen Menschen bewegen sollen, so Khawaja.
Ende März hatte die libanesische Armee beschlossen, dass Flüchtlinge, die in der Nähe von Sicherheitseinrichtungen, wie der Luftwaffenstützpunkt Riyaq, wohnen, ihre Auffanglager verlassen sollen.
Laut einer Quelle der Nachrichtenagentur wurde diese Entscheidung aus Sicherheitsgründen getroffen.
Mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien befinden sich im Libanon. Viele von ihnen leben in improvisierten Zeltlagern, die auf Anbauflächen errichtet sind.
Bei dem bewaffneten Konflikt in Syriensind nach UN-Angaben mehr als 220.000 Menschen seit März 2011 umgekommen. Die Nachbarländer von Syrien tragen die Hauptlast bei der Aufnahme und Unterhaltung der syrischen Flüchtlinge. Laut den Vereinten Nationen halten sich in Jordanien 630.000 Syrier auf. Den jordanischen Behörden zufolge nahm das Königreich tatsächlich 1,4 Millionen Syrer auf. Die Türkei ließ insgesamt 2,8 Millionen syrische Flüchtlinge einreisen.