Hariri:Frankreich warnt vor negativer Einflussnahme auf den Libanon

Macron hat mit Trump und dem saudischen Kronprinz telefoniert. Einem Insider zufolge will er dem Libanon angesichts der Krise in der Region den Rücken stärken.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (links) empfing den zurückgetretenen Regierungschef des Libanon, Saad Hariri, im Élyséepalast. © Benoit Tessier/Reuters

Nach der Ankunft des libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron seine diplomatischen Bemühungen zur Lage im Mittleren Osten fortgesetzt. Er habe mit US-Präsident Donald Trump, dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefoniert, teilte der Élyséepalast mit. Es sei Macron um Mittel gegangen, die Region zu stabilisieren.

Zudem sprach der französische Staatschef mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Bekannt war bereits, dass Macron vor Hariris Besuch im Élyséepalast auch mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun gesprochen hatte. 

Élysée-Insider warnt vor Krisen in der Region

Die französische Regierung wolle den Libanon in der derzeitigen politischen Krise unterstützen, sagte eine ranghohe Quelle aus dem Élysée-Palast der Nachrichtenagentur Associated Press(AP). Libanon müsse vor negativen Einflüssen aus dem Ausland geschützt werden, denn das Land brauche eine starke Staatsgewalt. Frankreichs Ziel sei es, dem Libanon wieder Stabilität zu verleihen. Es sei wichtig, dass sich der Libanon von den Krisen in der Region abkoppele.

Welche Staaten genau diesen negativen Einfluss ausüben, sagte die Gewährsperson nicht. Saudi-Arabien und der Iran werden beschuldigt, im Libanon einen Stellvertreter-Konflikt auszutragen.

Hariris überraschende Rücktrittsankündigung von Saudi-Arabien aus hatte den Libanon in eine innenpolitische Krise gestürzt. Nach tagelanger Ungewissheit und Spekulationen war Hariri schließlich auf Einladung Macrons von Riad nach Frankreich gereist und will nun kommende Woche nach Beirut zurückkehren. Die französische Regierung wollte mit dieser Initiative dazu beitragen, die Situation zu entspannen.