Ibarra Sánchez ein NZZ-Foto-Tableau. Seine Bildserie über den weltweiten Kampf gegen Polio erzählte von schrittweisem, zäh errungenem Fortschritt; vergangenes Jahr motivierte die Geschichte eines verfolgten afghanischen Liebespaars Leser gar zu direkten Hilfsangeboten. Seit 2014 hat der Fotograf seinen Hauptwohnsitz in Libanon. Dort sah er sich bald mit dem Legat früherer Konflikte und insbesondere des Krieges von 2006 konfrontiert. Israel hatte damals zahlreiche Streubomben über dem Süden des Landes abgeworfen; auch der Hizbullah setzte diese Waffe, allerdings in geringerem Mass, gegen Israel ein. Ali Hussein Hattab, Bauer im südlibanesischen Distrikt Nabatäa, gehört zu den Opfern der heimtückischen Waffen; noch schwerer als die Versehrung wiegt aber der Verlust seines Bruders und seines Neffen. Dieselbe Bombe, die Ali verletzte, hat die beiden getötet. Auch die Schweiz war unter den Ländern, die Libanon nach dem Krieg von 2006 bei der Minenräumung beispringen wollten; keine zwei Wochen nach dem Waffenstillstand schickte das Verteidigungsdepartement Material zur Vernichtung der Sprengkörper und erwog weitere Hilfsmassnahmen. Wie mühsam und zeitintensiv die Minenräumung ist, dokumentiert ein Bericht von Handicap International über die Arbeit in Libanon. Die Arbeit auf dem unebenen Terrain erlaube keinen Einsatz von Maschinen oder Hunden, rapportiert das Hilfswerk, und bei der manuellen Suche schaffe ein Teammitglied durchschnittlich nur gerade 25 Quadratmeter pro Tag. Da erstaunt es nicht, dass die Räumung bis heute nicht abgeschlossen ist: In der Provinz Nabatäa entdeckte Diego Ibarra Sánchez diese Markierung, die auf eines der Die heute 53-jährige Cristel ist seit neunzehn Jahren Witwe; ihr Gatte Michel, dessen Porträt sie dem Fotografen Diego Ibarra Sánchez präsentiert, wurde 1998 Opfer einer Streubombe. Cristels jüngster Sohn, der nach dem Vater benannt ist, hat diesen nie gekannt. Ibarra Sánchez’ Dokumentation über die Folgen, welche der Einsatz der perfiden Streumunition zeitigt, übergreift Grenzen und Kontinente: Er hat in dieser Mission auch Afghanistan, Kolumbien, die Westsahara, Irak und Bosnien-Herzegowina bereist. Fundstücke hinweist.
Die heute 53-jährige Cristel ist seit neunzehn Jahren Witwe; ihr Gatte Michel, dessen Porträt sie dem Fotografen Diego Ibarra Sánchez präsentiert, wurde 1998 Opfer einer Streubombe. Cristels jüngster Sohn, der nach dem Vater benannt ist, hat diesen nie gekannt. Ibarra Sánchez’ Dokumentation über die Folgen, welche der Einsatz der perfiden Streumunition zeitigt, übergreift Grenzen und Kontinente: Er hat in dieser Mission auch Afghanistan, Kolumbien, die Westsahara, Irak und Bosnien-Herzegowina bereist.