Mutmaßlicher Kriegsverbrecher aus Syrien in Düsseldorf gefasst

Duesseldorf skyline with a Gehry building, right, the Rhein-Knie bridge, the Rhein tower and the city door building, from right, photo taken Sept. 29,2003. (AP Photo/Frank Augstein)

 

 

 

 

Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwochabend in Düsseldorf einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien festnehmen lassen. Nach Informationen des SPIEGEL wird dem Asylbewerber Abdalfatah H. A., 35, vorgeworfen, der Terrormiliz al-Nusra-Front angehört zu haben sowie an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt gewesen zu sein. Er soll zusammen mit anderen Dschihadisten während eines Massakers im März 2013 in der Nähe des syrischen al-Tabka 36 Menschen ermordet haben.

 

Am Donnerstagmorgen nahmen Einsatzkräfte der Polizei in Hessen zudem den Syrer Abdulrahman A. A. fest, der zur selben Nusra-Einheit wie der in Düsseldorf lebende H. A. gehört haben soll. Dem 26-Jährigen werden jedoch bislang keine Kriegsverbrechen vorgeworfen.

 

Die Islamisten der Nusra-Front waren im Frühjahr 2013 nach der Eroberung der lange Zeit von Assad-Truppen gehaltenen Stadt al-Tabka mit großer Brutalität gegen gefangene Soldaten des syrischen Machthabers vorgegangen. Auf einer Müllhalde an einer Ausfallstraße sollen sie nach dem Urteil eines Scharia-Gerichts zahlreiche Menschen auf bestialische Art und Weise umgebracht haben.

 

Der Generalbundesanwalt hatte bereits im Dezember einen mutmaßlichen Komplizen der nun Festgenommenen inhaftieren lassen. Der Syrer Abdoulfatah A., der in Baden-Württemberg lebte, soll vor Jahren ebenfalls der berüchtigten Nusra-Kampfgruppe angehört haben. Laut Bundesanwaltschaft nahm A. an verschiedenen Kampfhandlungen teil. Nach einem dieser Einsätze erhielt er zur Belohnung über 100 Handgranaten und mehrere Panzerfäuste.