Seit Beginn der Syrienkrise haben über 1 Mio. Menschen Zuflucht im benachbarten Libanon gesucht. Auf der Suche nach Unterkunft, Versorgung und Sicherheit vor Gefechten benötigen sie auch fünf Jahre nach Ausbruch des Konfliktes dringend Unterstützung durch Hilfsmaßnahmen. Das Libanesische Rote Kreuz kann diese jedoch nur mit Hilfe internationaler Unterstützung leisten.
Neben der Türkei und Jordanien zählt auch der Libanon zu jenen Nachbarstaaten, die von syrischen Flüchtlingen auf der Suche nach Sicherheit aufgesucht werden. Doch im Gegensatz zu den Auffanglagern der anderen Grenznationen gibt es im Libanon keine offiziellen Flüchtlingscamps.
Vor allem im Bekaa-Tal finden sich jedoch provisorische, einfache Behausungen, Zelte und Hütten, in denen mehrere Hunderttausend syrische Flüchtlinge leben. Andere halten sich bei Familien, Freunden oder Gastfamilien auf.
DRK unterstützt medizinische Notfallstationen
Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt 22 Notfallstationen des Libanesischen Roten Kreuzes im ganzen Libanon, darunter eine Station im Bekaa-Tal in Ras Baalbeck – wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Diese temporäre Notfallstation kümmert sich sowohl um die medizinische Versorgung der syrischen Flüchtlinge im Norden des Bekaa-Tals als auch um die libanesische Bevölkerung.
Das DRK finanziert die medizinischen Teams des Libanesischen Roten Kreuzes sowie Medikamente, Verbrauchsmaterial und Ausstattung wie Ambulanzfahrzeuge oder sonstige Nebenkosten. In Ras Baalbeck sind beispielsweise zwei Teams mit je fünf libanesischen Medizinern/Sanitätern und drei Ambulanzfahrzeuge im Einsatz. Insgesamt unterstützt das DRK mehr als 50% des gesamten Notfall-Systems im Libanon.
Aufbau des Blutbanksystems
Das DRK unterstützt das Libanesische Rote Kreuz ebenfalls beim Aufbau und der Modernisierung seines Blutbanksystems. Die Blutkonserven, deren Nachfrage sich seit Beginn der Krise stark erhöht hat, stehen sowohl syrischen Flüchtlingen als auch der libanesischen Bevölkerung zur Verfügung. Das DRK finanziert benötigtes Material und Gerätschaften zur Lagerung des Blutes sowie Personal. Die Projekte des DRK werden durch Gelder des Auswärtigen Amtes, der Europäischen Union und durch Spenden finanziert.
Versorgung mit Hilfsgütern
Das DRK unterstützt das Libanesische Rote Kreuz (LRC) bei der Bereitstellung lebensnotwendiger Hilfsgüter für syrische Flüchtlinge sowie für die betroffene libanesische Bevölkerung. Hierfür wurde innerhalb des LRC eigens eine Abteilung für Katastrophenmanagement gegründet, die vom DRK fortlaufend maßgeblich mitgefördert wird. Über diese Abteilung erhalten 1.000 Familien monatliche Nahrungsmittelhilfen und Hygieneartikel. Zudem werden 700 Familien während der Wintermonate mit Gutscheinen versorgt, mit denen sie sich Heizmaterial für die kalten Wintermonate beschaffen können.