Der Zentralrat der Muslime (ZMD) setzt darauf, dass die AfD Teile ihres neuen Parteiprogramms wieder zurücknimmt. “Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben”, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Montag im ZDF-“Morgenmagazin” über eine mögliche Annäherung beider Seiten.
Die Spitzen des Zentralrats und der rechtspopulistischen Partei treffen sich an diesem Montag in Berlin zu einem Gespräch. Das Programm schränke die Lebensumstände der Muslime ein und sei grundgesetzwidrig. “Und vielleicht nimmt sie das zurück”, sagte Mazyek.
Anfang Mai hatte die AfD ein Parteiprogramm verabschiedet, in dem es heißt, “der Islam gehört nicht zu Deutschland”. Daraufhin erklärte der ZMD-Vorsitzende, zum ersten Mal seit dem Ende der Nazi-Herrschaft gebe es in Deutschland eine Partei, “die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht”.
Mazyek warf der AfD im ZDF “pauschale Diffamierungen” vor. Die Partei nehme “verfassungswidrige und auch verfassungsfeindliche Positionen” ein. “Wir machen heute deutlich, dass unsere rote Linie das Grundgesetz ist. Und alles, was dazu führt, dass das Grundgesetz angegriffen wird, das ist mit uns nicht zu machen.” Sein Verband werde es nicht zulassen, dass “ein Keil zwischen die Religionsgemeinschaften” getrieben werde.