In Beirut drei mittelalterliche Mumien restauriert. Diese werden nun in einem eigens dafür errichteten Flügel des Museums ausgestellt, teilte die Eurac mit. Die Forscher des Südtiroler Instituts sollen nun fünf weitere Mumien untersuchen.
30 Jahre lang befanden sich die Mumien in einem Lagerraum im Untergeschoß des Nationalmuseums Beirut. Nach einer ersten Analyse ihres Konservierungszustandes habe Marco Samadelli, Konservierungsexperte von Eurac Research, die mumifizierten Körper restauriert. Er habe die einzelnen Teile der Mumien gereinigt, sie zusammengefügt und in ihre ursprünglichen Gewänder eingekleidet, teilte das Institut mit.
DNA-Analysen geplant
Das libanesische Amt für das archäologische Kulturerbe habe nun das Südtiroler Forschungszentrum damit beauftragt, fünf weitere Fundstücke zu restaurieren. Die drei bereits wiederhergestellten Mumien sind nämlich Teil eines größeren Fundes aus einer Höhle im Norden des Libanon. An allen mumifizierten Körpern wollen die Wissenschafter nun Merkmale wie Geschlecht und Alter untersuchen. Mithilfe von DNA-Analysen planen sie zudem Verwandtschaftsverhältnisse, Lebensstil und vorhandene Krankheiten beziehungsweise die Veranlagung dazu zu erforschen. Auf diese Weise könne vielleicht auch die Todesursache festgestellt und historische und anthropologische Details ans Tageslicht gebracht werden, hieß es.
“In dieser ersten Phase, die mit der Ausstellung im neuen Museumsflügel zu Ende ist, haben wir uns vor allem auf die bestmögliche Konservierung der Mumien konzentriert”, erklärte Samadelli. Nun könne man sich in vertiefenden Studien auch der DNA-Analyse widmen. Die Wissenschafter würden sich dadurch wertvolle Informationen über die Menschen, die im Mittelalter im Nahen Osten lebten, erwarten. (APA, 12.10.2016)