Nach zweieinhalb Jahren politischen Stillstands hat der Libanon anscheinend mit Michel Aoun einen aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten. Dies hat ein Deal mit Saad Hariri möglich gemacht.
Im Libanon deutet sich offenbar ein Ende der politischen Krise an: Der frühere Premierminister Saad Hariri hat den christlichen Hardliner Michel Aoun für das Amt des Präsidenten nominiert.
Hariri, der sunnitische Anführer der stärksten Parlamentspartei war bislang gegen Aoun, weil dieser von der schiitischen Hisbollah unterstützt wird.
Hariri sagte, dass seine Entscheidung ein großes politisches Risiko sei. Doch für das Wohl des Landes sei er dazu bereit: “In unseren Geprächen haben wir ein Abkommen erreicht. Wir wollen den Staat stärken, die Institutionen und die Wirtschaft wiederbeleben, sowie Arbeitsplätze schaffen. Wir wollen den Frauen und Männern im Libanon die Möglichkeit geben, ein normales Leben zu führen.”
Der Libanon hat seit mehr als zweieinhalb Jahren keinen Präsidenten. Gerüchten zufolge sichert sich Hariri mit seinem Schachzug erneut das Amt des Premierministers.
Viele Sunniten sind erbost, denn sie sind gegen die Hisbollah und Aoun und wollen nicht, dass ein Verbündeter Syriens Präsident wird.