Als «Justizopfer» hetzte Hassan Mansour mit seiner Schweizer Frau Marion gegen die Schweiz. Jetzt ist er im Libanon gestorben.
Drei Jahre sass der Libanese Hassan Mansour (57) wegen Vergewaltigung seiner damaligen Frau hinter Gitter. Obwohl er die Tat immer vehement bestritten hatte, hatte ihn 2009 das Zürcher Obergericht zudem wegen Drohung und Tätlichkeiten mit 20 Monaten Knast bestraft.
2012 wurde er gegen den Willen seiner neuen Ehefrau Marion (36) in den Libanon ausgeschafft. Nun soll er gemäss Facebook-Einträgen seiner Familie, Mitte Februar, verstorben sein. Doch seine Ehefrau will dies weder bestätigen, noch dementieren.
Für die Musiklehrerin ist der «Fall Mansour» ein Justizskandal. Ihr Mann sei sinnlos inhaftiert gewesen. Eigentlich hätte Hassan Mansour für die Hälfte der Strafe eine stationäre Therapie absolvieren sollen, um die festgestellte Rückfallgefahr zu beseitigen.
Doch der Libanese verweigerte jegliche Kooperation. Zusammen mit seiner Frau Marion startete er stattdessen einen medialen Sturmlauf als angebliches Justizopfer.
2012 wurde Mansour auf Geheiss des Bundesgerichts zwar aus dem Gefängnis entlassen, doch geradewegs in den Libanon abgeschoben. Seine Ehefrau folgt ihm später nach.
Letztes Video zwei Tage vor dem Tod
Von Beirut aus setzte Mansour per Youtube mehrere Video-Hassbotschaften auf den «Schurkenstaat» Schweiz ab. Am 17. Februar wurde der letzte Film des «Fall Mansour» ins Netz gestellt. «Die Zürcher Justiz hat meine Liebe zerstört (…) dafür werden sie sehr teuer bezahlen«, wetterte Mansour. Und dann wird es wirr: «Ich habe keine Angst, ich weiss, dass ich durch die Geheimdienste unter Beobachtung bin. Doch im Moment tun sie nichts, die Schweiz, dieses Katzenfresserland.» Er sei ein grosser Albtraum für die Schweiz – die libanesischen Behörden könnten ihn in einer Minute töten.
Zwei Tage später wird Hassan Mansour von seinem Sohn Neron auf Facebook tatsächlich mit einer Todesanzeige als verstorben gemeldet. Es kursieren hunderte von Kondolenzmails und Fotos seines angeblichen Grabes mit Trauernden.
Kein Wort auf der Website
BLICK konfrontierte Marion Mansour, die wieder in der Schweiz lebt, mit der Todesnachricht. «Ist es nicht mehr üblich, in diesem Fall wenigstens zu kondolieren?», schreibt sie nebulös. Auf ihrem Facebook-Account und ihrer Webseite «justizskandalmansour» wird der Tod des geliebten Mannes seltsamerweise mit keiner Zeile thematisiert.
Weshalb die Ehefrau den Libanon wieder verlassen hat, ist ebenso unklar. Ihr Mann schrieb am 2. November 2014 auf FB. «Leider meine Frau hat mich verlassen die Frage ist warum.» Ihre Antwort: «Sorry, was soll diese dumme Lüge? Ich habe dich nie verlassen.» Darauf angesprochen, meinte Mansour, diese Fragen seien ihr zu persönlich.