Laufen, um syrischen Flüchtlingskindern im Libanon, den Schulbesuch zu ermöglichen und ihnen damit die Chance auf eine Zukunft zu geben: Das haben sich heute Vormittag mehr als 140 Mittelschüler des Institutes „Marcelline“ auf die Fahnen geschrieben
Einen Vormittag lang sind Bücher und Stifte in den Schultaschen geblieben, um Kindern zu helfen, die kaum wissen, was Bücher und Stifte sind: Statt die Schulbank zu drücken waren am Freitag Vormittag über 140 Mittelschüler des Institutes „Marcelline“ im Laufschritt in Bozens Straßen unterwegs und haben damit das „LaufWunder 2016“ eröffnet.
In T-Shirts, Jogginghosen und Laufschuhen hatten sie ungefähr 90 Minuten Zeit, um einen Rundkurs von ca. einem Kilometer rund um ihre Schule so oft wie möglich zu absolvieren und damit syrische Flüchtlingskinder im Libanon zu unterstützen. Im Elend der Flüchtlingscamps wächst dort eine ganze Generation von Kindern heran, traumatisiert vom Krieg, die ohne Schulbildung kaum Zukunftsperspektiven haben.
Die Caritas ist bemüht, diesen Kindern Schutz und die Chance auf eine Ausbildung zu bieten. Sie kümmert sich nicht nur um die nötigen Schulmaterialien, sondern hilft den Buben und Mädchen auch, die schrecklichen Kriegserfahrungen zu verarbeiten.
„Ein ganz besonderes Projekt in diesem Zusammenhang ist eine Schule in der libanesischen Grenzstadt Brumana. Dort sind im vergangenen Schuljahr 100 syrische Flüchtlingskinder aufgenommen worden. 65 von ihnen erhalten nach dem Unterricht ein warmes Mittagessen in der Schulmensa“, erklärt die youngCaritas-Mitarbeiterin und LaufWunder-Koordinatorin und Isabella Distefano.
Die Spenden für das Caritas-Projekt im Libanon kommen von persönlichen Sponsoren der Kinder, die jede gelaufene Runde mit einem vorher vereinbarten Betrag belohnen. Schwester Giusi Elia, die das LaufWunder für das Institut „Marcelline“ organisiert hat, bedankte sich mit Worten von Mutter Teresa: „Was wir tun ist wie ein Tropfen im Ozean, aber wenn wir tatenlos blieben, fehlte dem Ozean gerade dieser Tropfen. Danke an alle, die heute mitgemacht haben“.
Gemeint waren nicht nur die Kinder, sondern auch die vielen Eltern, Verwandten und Freiwilligen, die große Hilfsbereitschaft bewiesen und damit den Lauf erst möglich gemacht haben: Sie haben gemeinsam mit den Lehrern bei der Organisation des Laufes mitgewirkt, entlang der Laufstrecke für Wasser und kleine Stärkungen gesorgt, als Sponsoren fungiert und die Kinder angefeuert.
Wie viele Spenden die jungen Athleten heute „erlaufen“ haben, steht noch nicht fest. Die Ergebnisse werden in den nächsten Tagen ausgewertet. In den kommenden Wochen gehen noch weitere fast 2.000 Kinder und Jugendliche an den Start zum LaufWunder. Die letzten sind die Grundschüler von Jenesien am 6. Juni.
Das Gesamtergebnis wird danach auf der youngCaritas-Webseite bekannt gegeben.