Sie haben es eilig: Die schottische Regionalregierung trifft schon Vorbereitungen für eine neue Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands. Man werde “umgehend Gespräche mit der EU” aufnehmen.
Die schottische Regionalregierung bereitet ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit von Großbritannien vor und will eigene Gespräche mit der EU aufnehmen. Die notwendigen rechtlichen Schritte würden jetzt vorbereitet, sagte Regierungschefin Nicola Sturgeon am Samstag in Edinburgh nach einem Treffen des Kabinetts: “Das Kabinett hat zugestimmt, dass wir umgehend Gespräche mit EU-Institutionen und anderen EU-Mitgliedstaaten aufnehmen, um alle Möglichkeiten auszuloten, Schottlands Platz in der EU zu schützen.”Die schottischen Grünen haben schon Zustimmung zu den Plänen signalisiert. Ein Referendum sei klar eine Option, derzeit sei es jedoch noch zu früh, über ein Ob oder Wann zu entscheiden, sagte ein Parteisprecher.
Das schottische Parlament müsste einer neuen Abstimmung über die Unabhängigkeit zustimmen. Die regierende Unabhängigkeitspartei SNP ist deshalb auf die Unterstützung der Grünen-Abgeordneten angewiesen.
Die SNP hatte schon im März angekündigt, nach dem Referendum über die britische EU-Mitgliedschaft erneut für die Abspaltung Schottlands von Großbritannien werben zu wollen. Nun haben sie neuen Aufwind bekommen: Denn die Schotten haben sich mehrheitlich für den Verbleib in der EU ausgesprochen.
Im September 2014 hatten sich die Schotten in einem Referendum gegen eine Loslösung von Großbritannien entschieden.