Libanon will israelische Vorwürfe widerlegen

 

Libanons Außenminister Gibran Bassil hat für Diplomaten eine Führung bei Beiruts Flughafen organisiert, um Vorwürfe des israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu zu widerlegen. Dieser hatte behauptet, die islamistische Hisbollah-Miliz betreibe dort geheime Raketenanlagen. An der Führung durch die Orte der angeblichen Raketenanlagen nahmen am Montag 73 Botschafter ohne US-Beteiligung teil.Netanyahu hatte bei der UNO-Generaldebatte in New York am 27. September Satellitenbilder gezeigt, auf denen drei angebliche Raketenanlagen der Hisbollah markiert waren. Dabei warnte Netanyahu die proiranische Bewegung, Israel werde sie nicht davonkommen lassen.

Die Miliz, die den Süden des Libanon und die südlichen Teile Beiruts einschließlich der Viertel um den Flughafen kontrolliert, äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen.

Bassil wirft Israel grundlose Aggression vor

Außenminister Bassil warf Israel vor, „eine weitere Aggression gegen ein souveränes Land rechtfertigen” zu wollen. In den vergangenen acht Monaten habe Israel den libanesischen Land-, Luft- und Seeraum 1.417 Mal verletzt, kritisierte Bassil.

Israel hatte zuletzt 2006 einen Krieg gegen die Hisbollah geführt. Die mächtige Miliz verfügt nach israelischen Angaben heute über bis zu 120.000 Kurzstreckenraketen und Hunderte Raketen mit längerer Reichweite.