Auf 4,5 Millionen Einheimische kommen im Libanon rund eineinhalb Millionen Flüchtlinge. Ein Kabarettist und ein Altöttinger versuchen, das Land vor dem Kollaps zu bewahren – mit teils unterschiedlichen Ansätzen, aber einem gemeinsamen Ziel. Die PNP hat sie begleitet.
Natürlich ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Angesichts der Probleme vielleicht noch nicht einmal das, vielleicht nur ein Zischen. Das weiß Christian “Fonsi” Springer. Und doch macht der Kabarettist weiter. Sammelt Geld bei seinen Auftritten. Baut Bildungs- und Gesundheitszentren, finanziert Behandlungen oder zahlt, wenn fürs Essen nichts mehr übrig ist. “Helfen, wo es gerade möglich ist” – so sieht es der 51-Jährige.
Auch Tobias Zech lässt sich nicht abschrecken. Als Libanon-Berichterstatter des Europarats ist der aus dem Landkreis Altötting stammende Bundestagsabgeordnete da unterwegs, wo es gilt, politische Schräubchen zu drehen. Sei es, um für Springers Initiative “Orienthelfer” Kontakte zu knüpfen, sei es, um Bewegung in die Friedensverhandlungen für das benachbarte Syrien zu bringen, oder auch, um in Deutschland darüber aufzuklären, “dass die Flüchtlinge eben nicht zu uns kommen, um uns zu islamisieren und unsere Frauen anzugrapschen, sondern weil sie dort unten draufgehen”.
Springer und Zech, der CSU-Kritiker und der CSU-Abgeordnete. Nicht gerade eine wahrscheinliche Kombination. Doch eine, die funktioniert. Die beiden verstehen sich, und das, seitdem sie vor einigen Jahren in Berlin miteinander ins Gespräch gekommen sind. Sie sind mit einer kleinen Delegation aus dem Landkreis Altötting angereist: Landrat Erwin Schneider und Altöttings Bürgermeister Herbert Hofauer, die sich ein eigenes Bild davon machen wollen, was ihnen zuhause in Form der Flüchtlingszuteilungen Kopfzerbrechen bereitet.