In der Schweiz sind im November 1963 weniger Asylgesuche eingereicht worden – sechs Prozent weniger als im Oktober und 66 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im ganzen Jahr dürfte es weniger als 30’000 Asylgesuche geben, unter anderem wegen der Schliessung der Balkanroute.
» mehrAsylsuchende im Bundesasylzentrum Glaubenberg in der Obwaldner Gemeinde Sarnen. Bis und mit November sind 2016 in der Schweiz über 25’000 Asylgesuche gestellt worden, mehr als ein Drittel weniger als in der gleichen Zeitperiode des Vorjahres. (Archivbild) (KEYSTONE/ALEXANDRA WEY)
Denn seit Jahresbeginn wurden 25’441 Asylgesuche eingereicht, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahresvergleich waren dies 36,2 Prozent weniger.
Wichtigste Herkunftsländer der Gesuchsteller im November waren Eritrea mit 500 Gesuchen (24 mehr als im Oktober), Syrien mit 166 Gesuchen (minus 7), Guinea mit 139 Gesuchen (plus 11), Afghanistan mit 109 Gesuchen (minus 36) und Sri Lanka mit 92 Gesuchen (minus 21).
Der Rückgang um zwei Drittel im Vergleich zum Vorjahresmonat wird in erster Linie auf die Schliessung der Balkanroute im März 2016 zurückgeführt. Denn in den letzten vier Monaten des Jahres 2015 war noch ein starker Zustrom von Migrantinnen und Migranten über diese Route verzeichnet worden. Seit der Schliessung seien nur noch relativ wenige Asylsuchende auf diesem Weg in die Schweiz gelangt, schreibt das SEM.
Es erledigte im November 2749 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 758 Nichteintretensentscheide auf Grundlage des Dublin-Abkommens gefällt, 474 Menschen erhielten Asyl, und 678 Menschen wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle nahm im Vergleich zum Vormonat um 612 Gesuche ab.
641 Menschen haben die Schweiz im November kontrolliert verlassen. Die Schweiz hat bei 1028 Menschen einen anderen Dublin-Staat zur Übernahme angefragt, 217 Menschen konnten laut SEM in den zuständigen Staat überführt werden. Auf der anderen Seite sei die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um die Übernahme von 450 Menschen ersucht worden, 56 seien der Schweiz überstellt worden.
Im Rahmen der UNO-Flüchtlingshilfe zur Neuansiedlung von Flüchtlingen seien im November 64 Syrerinnen und Syrer aus dem Libanon in die Schweiz gekommen. Seit 2015 hätten 32 Gruppen mit insgesamt 935 Menschen in der Schweiz Schutz gefunden. Zwei weitere Gruppen würden voraussichtlich im Dezember aufgenommen, sodass das vom Bundesrat 2015 beschlossene Kontingent Anfang 2017 ausgeschöpft sein dürfte.
Im Rahmen des Programms der EU zur Umverteilung von Flüchtlingen seien im November 49 Menschen in der Schweiz eingetroffen. Seit der Einführung dieses Programms zur Entlastung der beiden Dublin-Staaten Griechenland und Italien habe die Schweiz bisher 161 Menschen aufgenommen. (SDA)