Andere Ärzte reisen nach ihrer Pensionierung um die Welt, um sich was anzuschauen. Dr. Klaus Täuber (75) aus Braunau (OÖ) reist seit seiner Pensionierung in die Krisengebiete der Welt, um zu helfen.
Der frühere Oberarzt am Braunauer Krankenhaus ist der älteste aktive Arzt bei “Ärzte ohne Grenzen Österreich”!
Donnerstag um 10.20 Uhr fliegt er von Wien-Schwechat mit der AUA zu seinem nächsten Einsatz. Drei Monate in Jordanien, in der Klinik für Bombenopfer in Amman (hier werden etwa Schwerstverletzte nach Explosionen im Irak oder in Syrien behandelt).
Den Koffer hat er schon gepackt. T-Shirts sind dabei, dünne Jeans, aber auch was Warmes. “Im November kann es dort nämlich schon kalt werden”, so der Facharzt für Innere Medizin.
Er war auch schon in Libyen und Indien
Jordanien ist sein inzwischen sechster Einsatz für “Ärzte ohne Grenzen”. Er war auch schon in Bangladesch, Libyen, Indien und dem Libanon. Was hat ihn dazu bewogen, nach 24 Jahren als Oberarzt in Braunau, in Krisengebiete zu fliegen, um dort Patienten zu behandeln? “Man kann helfen und gleichzeitig andere Kulturen kennenlernen”, so der verheiratete Vater von drei erwachsenen Kindern.
Außerdem habe er als “alter” Mediziner einen Vorteil gegenüber den jüngeren. Er habe nämlich noch gelernt, mit wenig Technik auszukommen. Und in den Krankenhäusern in den Krisenregionen gebe es eben auch wenig Technik. Was erwartet ihn in Amman? “Ich werde vor allem ältere Menschen mit chronischen Krankheiten, etwa Bluthochdruck, Diabetes oder Asthma behandeln”, so der Internist.
Die Klinik für Bombenopfer in Amman (Foto: Ärzte ohne Grenzen)
Der Einsatz in der “Bombenopfer-Klinik” wird wohl einer seiner letzten sein, sagt er. Obwohl er für sein Alter fitter ist als viele jüngere. Allein in diesem Jahr ist er schon acht (!) Halbmarathons gelaufen. “Man muss ja etwas für seinen Körper tun”, sagt er.
Und für die Psyche? Wie wird er damit fertig, dass er etwa in Amman auch wieder viele Kinder sehen wird, die Opfer von Bomben wurden? “Es ist gut, dass ich da den ganzen Tag etwas zu tun habe. Da denkt man rationaler”, so der Braunauer.