Die Bundesregierung will illegalen Handel mit Visa-Terminen stoppen

Berlin – Die Bundesregierung will mit einem neuen Buchungssystem gegen illegalen Handel mit Terminen in den Visastellen deutscher Botschaften vorgehen.Das geht aus einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) hervor. Demnach arbeitet das Auswärtige Amt an einem neuen Terminbuchungssystem, das „eine optimale Ausnutzung der Bearbeitungskapazitäten sowie eine Eindämmung der Rolle unseriöser Visabüros“ gewährleisten soll, wie es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag heißt, die dem RND vorliegt. Das System sei derzeit noch in Arbeit und solle nach einer Erprobungsphase eingeführt werden.
Deutsche Botschaften und Konsulate in der Türkei, im Libanon und im Kosovo kommen dem Bericht zufolge mit der Bearbeitung von Visa-Anträgen seit längerem kaum nach. Im Libanon, wo besonders viele Syrer Schutz suchen, liege die durchschnittliche Wartezeit für einen Vorsprechtermin bei 15 Monaten. Immer wieder berichteten syrische Flüchtlinge in der Region von dubiosen Terminhändlern, die zuvor online geblockte Vorsprechtermine für hohe Geldsummen weiterverkaufen.