Die verheerende Explosion in Beirut im August 2020 zerstörte große Teile des Hafens. Auch ein Stützpunkt der libanesischen Marine wurde stark beschädigt. Mit Geldern aus der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung startet nun der Wiederaufbau.
Der Grundstein für den Wiederaufbau des Marinestützpunktes Beirut wurde am 18. März gelegt. Zuvor waren die Trümmer der zerstörten Hallen des Stützpunktes beseitigt worden. Den ersten Spatenstich setzten der deutsche Botschafter Andreas Kindl und der Befehlshaber der Marine des Libanons, Captain Commodore Haissam Dannaoui.
Deutschland investiert 2,3 Millionen Euro
Gebaut wird ein multifunktionaler Komplex mit Werkstätten, Büros, Unterkünften und einer Kantine. 2,3 Millionen Euro aus der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung wurden als Sofortzuwendung zur Verfügung gestellt.
„Mit diesem bilateralen Projekt macht Deutschland es möglich, dass der Libanon über deutlich bessere Wartungs- und Instandsetzungsmöglichkeiten für seine Marineeinheiten verfügen wird“, sagte Flottillenadmiral Axel Schulz, Befehlshaber der Maritime Task Force UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. „Letztlich wird die libanesische Marine dadurch eine höhere Einsatzfähigkeit erlangen, um langfristig die Aufgaben der Sicherung der eigenen Hoheitsgewässer selbst übernehmen zu können.“
Derzeit überwacht ein Flottenverband der Vereinten Nationen, an dem sich auch die deutsche Marine beteiligt, die Seegrenze des Libanons – insbesondere um den Schmuggel von Waffen zu unterbinden.
Ertüchtigung im Libanon: Ein Erfolgsmodell
Deutschland hatte schon vor der Explosion im Hafen von Beirut Ertüchtigungsprojekte im Libanon finanziert. So war das ehemalige Wachboot „Bergen“ an den Libanon überstellt worden. Unter dem Namen „Tabarja“ ist es nun ein wichtiger Teil der libanesischen Marine. Die Wartung der „Tabarja“ und anderer Boote wird finanziell unterstützt.
Investiert wird auch in die Ausbildung der libanesischen Marinesoldaten. Die Marineschule in Dschunia wird modernisiert und um ein neues Unterkunftsgebäude und neue Ausbildungsstätten erweitert.
Zudem werden seit 2017 die Radarstationen der libanesischen Küstenwache modernisiert: Durch neue Radargeräte können nun auch kleine Schiffe über eine größere Distanz erfasst werden. Damit die Radarstationen unabhängig von der normalen Stromversorgung arbeiten können, werden sie außerdem mit Solarzellen ausgestattet.
Quelle https://www.bmvg.de/de/aktuelles/hilfe-libanon-wiederaufbau-marinestuetzpunkt-beirut-5046270