Alle heißt Alle

Schulden, Protest, Explosion, Failed State – schon die Schlagworte aus den Medienberichten über den Libanon lassen anklingen, wie schlecht es derzeit um den arabischen Staat steht. Doch lässt die westliche Berichterstattung Lücken, erschließt nicht den komplexen Kulturraum insbesondere Beiruts, der in der Krise verloren zu gehen droht. Künstlerische und strukturelle Abhilfe versucht das Festival „Alle heißt alle“ (AT) zu schaffen: Initiiert und geleitet von Matthias Lilienthal und Rabih Mroué will das elftägige Festival im Oktober 2021 in Frankfurt am Main eine Produktionsplattform für darstellende und bildende Künste, Performance und Musik bieten und dabei Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstler aus dem Libanon präsentieren.

Das Projekt beinhaltet künstlerische und strukturbildende Aspekte. Erstere sollen den kulturellen Austausch auf dem Festival erwirken und der multikulturellen Stadt Frankfurt die libanesische Kultur in all ihrer Komplexität näherbringen. Als strukturelle Initiative wird eine Produktionsplattform für libanesische Künstlerinnen unter Mitwirkung der im Frankfurt LAB integrierten Kulturinstitutionen bereitgestellt. Geplant sind u.a. vier neue Theaterproduktionen und zwei musikalische Neukompositionen, die mit dem Ensemble Modern einstudiert werden.

Ein besonderer Fokus liegt auf der engen Zusammenarbeit mit Beteiligten aus dem Libanon, die sowohl auf der Erfahrung Matthias Lilienthals als Gastkurator des Beiruter „Home Works“ Festival als auch auf der Beteiligung des libanesischen Theatermachers Rabih Mroué und des libanesischen Künstlerbunds Ashkal Alwan basiert. Nach Festival-Abschluss sind zudem Gastspiele in Beirut geplant.

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