An meine Mutter

Ich sehne mich nach dem Brot meiner Mutter,
… nach dem Kaffee meiner Mutter,
Nach der Berührung meiner Mutter…
In mir wächst Tag für Tag
die Kindheit schon am frühen Morgen.
Ich liebe mein Leben,
denn wenn ich stürbe,
würd ich mich schämen
ob meiner Mutter Tränen.

Nimm mich, falls ich dereinst mal wiederkehre
als Tuch für deine Augenlider,
bedecke mit Gras meine Glieder,
getauft von der Reinheit deiner Ferse.
Schnüre mir meinen Gürtel
mit einer Haarsträhne fest,
mit einem Faden von deines Rockes Saum…
Vielleicht werd ich ein Gott,
ja, ein Gott werde ich,
wenn ich dein Herzesinnere berührt.

Nimm mich, falls ich dereinst mal wiederkehre
als Scheit für deine Feuerstelle,
als Wäscheleine auf deines Hauses Dach,
denn mir fehlt zu stehen die Kraft
ohne dein Tagesgebet.
Alt geworden bin ich,
so gebt mir die Sterne meiner Kindheit zurück,
damit ich zusammen
mit den kleinen Vögeln
kehre zurück
in das Nest, in dem du auf mich wartest

Mahmoud Darwich